Cruze SW (ab 12-)

2012, also drei Jahre nach der Ersteinführung der Limousine Chevrolet Cruze, kam mit dem Cruze Station Wagen (SW) auch eine Kombiversion der beliebten Cruze-Serie auf dem Markt. Der haben wir hier eine eigene Site gewidmet. Besitzer eines „normalen“ Cruze-Modells sollten daher eher auf unsere Cruze-Site suchen. Solltest du aber einen Station Wagen fahren, bist du auf beiden Sites goldrichtig.

Modellgeschichte, Antrieb und Getriebe des Station Wagon

Mit dem fünftürigen und zur unteren Mittelklasse zählenden Station Wagon ging 2012 die dritte Generation der Cruze-Baureihe an den Start, die auch bis heute unverändert blieb. Die ehemalige Großraum-Limousine wurde mit dem Station Wagon in eine Kombilimousine mit großem Innenraum und erweiterter Ladekapazität verwandelt. Alleine der Kofferraum besitzt nun ein Ladevolumen von 500 Litern. Sowohl optisch als auch technisch unterscheidet sich der SW wesentlich vom Standard-Cruze. Es gibt ihn als Schrägheck- und Stufenheckversion, und das in jeweils fünf Ausstattung- und Motorvarianten. Damit bringt es der Station Wagon laut Herstellerangabe auf insgesamt 21 unterschiedlich bezeichnete Modelle: vom schlichten Benziner Cruze Station Wagon 1.4 S/S LS, der 74 kW mitbringt, bis hin zu einem leistungsstarken Selbstzünder, dem Cruze Station Wagon 2.0TD S/S LTZ mit 120 kW Motorleistung. Sämtliche SW-Modelle verfügen – je nach Leistung – über eine manuelle 5- oder 6-Gang-Schaltung oder ein sechsstufiges Automatikgetriebe.

Vergleich Chevrolet Cruze SW vs. Opel Astra

Der vor allem bei Familien und Außendienstlern beliebte, da sehr geräumige Station Wagon ist selbst in seiner luxuriös ausgestatteten Version 1,4 Turbo rund 3000 Euro günstiger als sein Pendant, dem Opel Astra. Mit ihm teilt sich der SW viele Komponenten, dies gilt allerdings nicht für die Karosserie und die Fahrwerksabstimmung. Auch besitzt der SW im Unterschied zum Astra über eine weitaus umfangreichere Serienausstattung, etwa das integrierte Start-Stopp-System. Beide Fahrzeugtypen verfügen zudem über das gleiche Fahrwerk und den gleichen Motor. Auch setzen beide Modelle auf dasselbe serienmäßig eingebaute Infotainmentsystem. Im Unterschied zum Astra verfügt der Cruze über eine etwas härtere und wartungsanfälligere Aufhängung und Federung. Was umso erstaunlicher ist, da Chevrolet die Federung eigentlich neu konzipiert hat und dabei laut Eigenaussage explizit seine Tourenwagen-Erfahrungen einfließen ließ. Auch besitzt der Astra bereits ab Werk eine wesentlich umfangreichere Sonderausstattung. Anders als beim Astra gibt es für den Cruze selbst als Nachrüstung weder Xenonlicht, noch moderne Assistenzsysteme wie etwa einen Spurwechselhelfer, einen Kollisionswarner oder eine Verkehrszeichenerkennung. Auch unterscheiden sich die Karosserien der beiden Vehikel sowie insbesondere der Frontbereich recht deutlich. Chassis-Teile wie etwa Türen oder Hauben lassen sich also nicht zwischen diesen beiden Fahrzeugtypen austauschen.

Motoren Serien- und Zusatzausstattung des Station Wagen

Sowohl die 1,6-Liter und 1,8 Liter Benzinmotoren des Station Wagon, als auch dessen 1,7 und 2,0 Liter Dieselmotoren kennt man bereits vom alten Cruze. Darüber hinaus wird der Station Wagon jedoch mit zwei neuen Motorversionen angeboten, die beide über ein manuelles Sechs-Gang-Getriebe verfügen. Dies sind zum einen der 1,4 Turbobenzinmotor mit 140 PS, zum zweiten ein 1,7 Liter Diesel mit Turbolader und 130 PS. In punkto Sicherheitsausstattung setzt der SW serienmäßig auf die bereits von der Cruze-Limousine bekannten und bewährten Elemente. Dazu gehören insgesamt sechs Airbags, Vierkanal-ABS, eine Traktionskontrolle, für Kindersitze geeignete Isofix-Haltepunkte sowie eine elektronische Stabilitätskontrolle. Viele dieser Bauteile sind daher zwischen der Cruze Limousine und dem Station Wagon austauschbar. Besonders begehrt bei SW-Fahrern ist das Informationssystem namens MyLink, welches über einen Touchscreen sowie einen Bluetooth- und einen USB-Anschluss verfügt. Dieses ist zwar nur in der höchsten Ausstattungsklasse „Komfort“ serienmäßig vorhanden, lässt sich aber nachträglich in die meisten anderen SW-Modelle einbauen. In der höheren Ausstattungsklasse besitzt der SW zudem sinnvolle, technische Extras wie etwa eine Rückfahrkamera, Tempomat, ein Navigationssystem, das elektronische Stabilitätsprogramm ESP und eine Klimaanlage. Auch lässt sich der SW mit zahlreichen Extras zur professionellen Transportgutbeförderung aufwerten. So etwa mit einer Dachbox, einem Gepäckträger, einem Frachtnetz, oder einer Trennwand für die Unterteilung des Kofferraums. Beliebt ist nicht zuletzt auch die nachträgliche Anbringung einer Anhängerkupplung, zumal der leistungsstarke SW mit Zuglasten keinerlei Probleme hat. Übrigens eignen sich sehr viele Anhängerkupplungstypen anderer Hersteller auch für den Einbau in einen SW. Schau also dort nach, falls du hier nicht fündig wirst.

Schwachstellen des Station Wagon

Praktisch der gesamte Innenraumbereich entpuppt sich leider bei näherer Betrachtung als sehr kratzempfindliches Plastikuniversum. Wer also Wert auf einen gepflegten Innenraum legt und seinen SW stark beansprucht, wird früher oder später einzelne Plastikelemente austauschen müssen. Kratzer lassen sich jedenfalls langfristig kaum vermeiden, zudem fängt das Plastik nach einiger Zeit an, unangenehm zu knarzen. Dies gilt ebenso für die Kofferraumablage: einmal falsch angefasst - schon ist sie zerbrochen. Auch verfügen die Stoßfänger über keine Schutzleisten, wie sie sonst üblich sind. Selbst leichte Rempler können daher zu Verformungen der Stoßfänger und damit schlimmstenfalls zu einem erforderlichen Komplettaustausch führen. Auch brennen beim Station Wagon gerne mal die Scheinwerferlampen aus. Zwar kostet eine Ersatz-Glühbirne (zumindest bei uns) nicht allzu viel, dafür gestaltet sich der Glühbirnentausch aufgrund schwierig auszubauender Scheinwerfer umso unangenehmer. Das Navi ist ebenfalls etwas schwachbrüstig. Es zeigt nur die Hauptstraßen mehrerer europäischer Länder und sollte daher zumindest upgedatet werden. Da dies aber einen dreistelligen Eurobetrag kostet, wäre es vielleicht klüger, es gleich durch ein leistungsstärkeres Gerät zu ersetzen - zumindest wenn du häufig in´s Ausland fährst. Das Bremssystem des Station Wagon zählt ebenfalls zu den Schwachstellen. Viele Besitzer klagen über vorzeitig gealterte Bremssättel, abgeschrubbte Bremsklötze und abgefahrene Bremsbeläge.

Die zu erwartende Ersatzteilsituation des Station Wagon

Der Station Wagon ist zwar ein komplett neues Modell, aber bereits seit vier Jahren auf dem Markt. Dies bedeutet - wie mittlerweile üblich in der Fahrzeugbranche -, dass sich auch Chevrolet derzeit Gedanken über ein Facelifting macht. Von Besitzern wird immer wieder die unzeitgemäße Beleuchtung moniert, insbesondere fehlt beim SW die Möglichkeit des nachträglichen Einbaus von Xenon-Scheinwerfern. Dies dürfte sich bei der nächsten SW-Generation ändern. Falls diese kommt, wird sie allerdings wohl nur als Import erhältlich sein, denn Chevrolet hat seine Geschäftstätigkeit in Westeuropa praktisch eingestellt. Da zudem die Haftpflichtversicherung beim SW ausgesprochen teuer ist, gilt der Station Wagen inzwischen als nicht mehr sonderlich wertstabil. Falls du dich also mit dem Gedanken trägst, ihn zu verkaufen, dann zögere nicht allzu lange damit. Finanziell klüger ist es bereits jetzt schon, ihn nicht zu verkaufen, sondern ihn möglichst preisgünstig in Schuss zu halten. Die Ersatzteilsituation für den Station Wagon ist momentan noch recht gut. Außerdem wirst du bei uns auch in Zukunft ein umfangreiches Angebot überaus preisgünstiger und neuwertiger Ersatzteile für deinen Station Wagon vorfinden.