Captiva (06-11)

Die Produktion dieses familienfreundlichen, geräumigen Kompakt-SUV wurde bereits 2014 eingestellt. In vielen Punkten gleicht er dem Opel Antara und besitzt auch viele Bauteile, die mit dem Holden Captiva und dem Saturn Vue identisch sind. Das vergrößert sein Ersatzteilangebot zwar auf gewisse Weise, durch den nahezu vollständigen Rückzug Chevrolets vom europäischen Markt dürfte es allerdings künftig schwierig werden, benötigte Bauteile für ihn zu bekommen.

Modelle und Motoren

Genau wie viele andere Chevrolet-Fahrzeuge fährt der Captiva ebenfalls je nach Land mit einem unterschiedlichen Namen, beispielsweise Daewoo Winstorm MaXX oder Holden Captiva 7. Den Captiva gibt es mit sechs unterschiedlichen Motorausstattungen. Diese verfügen je nach Leistung über ein fünf- oder sechs-Gang-Getriebe sowie eine manuelle oder automatische Schaltung. Alle Captiva der Baureihen 2.4, 3.0 und 3.2 fahren mit Benzin und besitzen zwischen 103 und 190 kW. Dazu kommen mit dem Captiva 2.0 sowie dem Captiva 2.2 noch zwei Dieselmodelle, die es auf 110 bis 135 kW Leistung bringen. Beide Dieselfahrzeuge gibt es mit dem Zusatz „4WD“ auch als Allradversion. Abgesehen von dem auch mit einem Autogassystem erhältlichen, sechszylindrischen V6 3.0L 4WD, handelt es sich dabei ausnahmslos um Reihenvierzylinder. Der V6 ist der leistungsstärkste Captiva. Er verfügt erstmals über eine Direkteinspritzung sowie eine variable Ventilsteuerung, wie sie auch der Captiva 2,4 besitzt. Damit ist der V6 selbst für SUV-Verhältnisse ungemein kraftvoll – ganz im Gegensatz zu den motortechnisch eher schwachbrüstigen Benzinern der 2.4 -Reihe. Das Raumangebot sämtlicher Captiva ist jedenfalls vorbildlich. Sein Fassungsvermögen von über 1.500 Litern ist selbst für SUV-Verhältnisse außerordentlich groß. Daher ist der Captiva auch für Familien ebenso gut geeignet wie als Urlaubsfahrzeug. Ab der Modellstufe LT gibt es ihn optional auch mit zwei Rückbänken und sieben Sitzplätzen. Die dritte Sitzreihe ist zwar arg klein ausgefallen dafür lässt sie sich aber bodeneben zusammenfalten. Dadurch entsteht ein Ladevolumen von 770 Litern.

Zwei ungleiche Zwillinge: Chevrolet Captiva und Opel Asana

Zwar kommt der Chevrolet Captiva beim Neukauf rund 2000 Euro günstiger als der Opel Asana, aber technisch sind die beiden Fahrzeuge praktisch identisch. Dies gilt sowohl für die Motorisierung als auch für das Getriebe. Die jeweiligen Sechs-Zylindermodelle der beiden Modellreihen verfügen auch über das gleiche Fünfgang-Automatikgetriebe. Unterschiede gibt es dagegen vor allem bezüglich der Karosserie. Während der Asana über einen Opel-typischen Kühlergrill verfügt, der eher an den Zafira erinnert, gleicht der Frontbereich des Chevrolets mit seinem Fliegen-Emblem dem des Chevrolet Epica. Verblüffend: zwar ist der Captiva gut sechs Zentimeter länger als der Asana, der Laderaum ist aber dennoch bei beiden Fahrzeugen absolut gleich groß. In punkto Serienausstattung unterscheiden sich die ungleichen Zwillinge dagegen ganz erheblich. Während die Lederausstattung beim Captiva ab Werk mit an Bord ist, musst du beim Asana dafür extra in die Tasche greifen. Dafür dürfen sich Asana-Besitzer über das serienmäßig vorhandene Xenon-Licht und die Reifendruckkontrolle freuen, während diese beiden Extras für den Captiva gar nicht vorgesehen sind. Gleiches gilt für das exquisite DVD-Navigationssystem des Asana. Hier müssen sich Captiva-Besitzer mit einem deutlich leistungsschwächeren und störanfälligeren Gerät begnügen.

Der Captiva: Hauptproblemzonen Motor und Fahrwerk

Im März 2010 gab es eine Rückrufaktion. Alle Captiva, welche zwischen dem 1.4.2006 und dem 31.12.2007 produziert wurden, mussten ihr Lenksystem überprüfen lassen. Überhaupt besitzt der Captiva bei TÜV, ADAC und DEKRA einen gleichermaßen schlechten Ruf. Die Liste seiner mängelbehafteten Teile ist lang und in vielen Pannenstatistiken landet er auf den hinteren Plätzen. Solltest du also irgendein Captiva-Modell besitzen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass irgendwann folgende Probleme auftauchen:

defekte Federn und Stoßdämpfer
erhöhtes Spiel in den Achsgelenken
Verlust von Motoröl
defekte Glühbirnen
Batterieprobleme
defekte Anlasser (Dieselmodell 2012)
defekte Generatoren (Dieselmodell 2007)
rostanfällige Karosserieteile
Kupplungsprobleme
elektrische und elektronische Probleme
defekte Tankanzeige
Leistungsschwaches Navi und Radio

Ein Facelifting mit drastischen Auswirkungen auf das Ersatzteilangebot

2011 wurde der Captiva im Rahmen der Modellpflege in sämtlichen Bereichen erheblich überarbeitet. Insbesondere wurden ihm ein neuer Frontbereich und neue Scheinwerfer verpasst, so dass viele Karosserieteile der ersten und zweiten Captiva-Baureihe nicht miteinander kompatibel sind. Dies gilt auch für die Blinker, Außenspiegel, Türgriffe, die Innenventilatoren und die Räder. Der Kühlergrill wurde deutlich vergrößert und ist nun zweigeteilt. Sogar die Anordnung der Lautsprecher in den Türen wurde verändert, so dass sich diese auch nicht zwischen der alten und neuen Modellreihe austauschen lassen. Solltest du also ein Ersatzteil für deinen Captiva benötigen, so achte insbesondere auf das Baujahr. Die Veränderungen betrafen auch die nunmehr gelifteten Stoßfänger und die Aufhängung des Fahrwerks. Dies diente der Reduzierung der zuvor arg lästigen Wankbewegungen und einer deutlich verbesserten Straßenlage in kurvigem Gelände. Dadurch wurden auch die Stoßdämpfer merklich entlastet. Aus diesem Grund ist deren Austausch bei der besagten zweiten Baureihe weitaus seltener erforderlich ist als bei der ersten. Zudem ging das Facelifting auch mit einer verbesserten Serienausstattung einher. So verfügt der Captiva seit 2011 auch über ein schlüsselloses Start- und Zugangssystem, eine Sitzheizung für die Rückbank, eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik sowie einen Bluetooth-Anschluss nebst einer Aux-In-Buchse. Gesteuert werden all diese Funktionen über das Lenkrad. Sämtliche Captiva-Modelle der zweiten Baureihe verfügen zudem über das sogenannte HiSA-System. („Hill Start Assist“). Dabei handelt es sich um eine Anfahrhilfe bei Steigungen. Diese verhindert, dass der Wagen beim Anfahren nach hinten rollt.

Verschönerungen und Zubehör

Viele Captiva-Besitzer stören sich offensichtlich an dem allzu bulligen Anblick des Wagens. Denn das Angebot an Zusatzbauteilen, mit denen sich der Captiva verschönern lässt ist ebenso groß wie begehrt. Insbesondere gibt es ein unüberschaubares Angebot an verchromten Teilen zur Aufpeppung seines Äußeren. Besonders beliebt sind leicht anbringbare, verchromte Leisten für die Seiten und das Heck, Türgriffblenden, verchromte Scheinwerfer- und Blinklichtrahmen, Außenspiegelrahmen, Tankdeckelblenden, Unterfahrschutzblenden sowie Nebelleuchten zur nachträglichen Montage. Aber Vorsicht! Auch hier musst du genau auf das Baujahr deines Captiva achten, denn viele dieser Zier-Elemente sind nur für Modelle bestimmter Baujahre geeignet. Beliebt sind auch Dachträgersysteme, etwa von Tecdoc, Bosal oder Atera. Aber auch hier musst du die Kompatibilitäten genau beachten. Viele dieser Systeme sind nur für ein einziges Captiva-Modell der ersten oder zweiten Generation, dafür aber in erster Linie für Fahrzeuge anderer Hersteller geeignet. So lassen sich einige der für den Captiva 2.4 geeigneten Dachträgersysteme zwar auf einen BMW 525xi setzen, nicht aber auf andere Captiva-Modelle.