Cruze Limousine (ab 09-)

Der Chevrolet/Daewoo Cruze kam 2009 als Nachfolger des Chevrolet Nubira auf den europäischen Markt. Mittlerweile ist er mit fast vier Millionen verkauften Exemplaren das mit Abstand meistverkaufte Fahrzeug des Chevrolet/Daewoo Mutterkonzerns General Motors. Daher haben wir auch dem Kombi Chevrolet Cruze SW eine eigene Site gewidmet. Die Ersatzteilsituation des Cruze schaut also derzeit prächtig aus. Aber nur derzeit, denn leider hat Chevrolet seinen Fahrzeugverkauf in Europa praktisch eingestellt.

Modelle und Motoren

Der Cruze zählt - ebenso wie sein fast baugleiches Pendant, der Opel Astra - zur Kompaktklasse und genießt den Ruf eines ebenso langstreckentauglichen wie geräumig-bequemen Familiengefährts. Zwischen 2009 und 2011 wurde der Cruze nur in vier Motorvarianten angeboten. Neben zwei Dieselfahrzeugen gibt es zwei Benzinmotoren, die über eine variable Ventilsteuerung verfügen. Der kleinere Benziner heißt 1,6, besitzt ein manuelles 5-Gang-Getriebe und wurde in zwei Versionen produziert. 1,6er der Baujahre 2009 und 2010 fahren mit 113 PS, ab 2011 wurde dieser durch einen 124 PS starken Motor ersetzt. Der größere Benziner namens 1,8 wurde während seines gesamten Produktionszyklus, also von 2009 und 2014, motortechnisch nicht verändert. Er verfügt wahlweise über ein 6-Gang-Automatikgetriebe oder eine manuelle 5-Gang-Schaltung. Dritter im Bunde der Benzinmotoren war ab 2012 der Cruze 1,4. Dessen Standardversion bringt es auf manuell geschaltete 100 PS. Darüber hinaus gibt es - ebenfalls seit 2012 - noch den 1.4 Turbo, der dank seines Turboladers über satte 140 PS verfügt. Die beiden Dieselmotoren dagegen heißen 1,7 TD und 2.0 TD und fuhren zunächst mit 125 beziehungsweise 150 PS. Der 2.0 TD der Baujahre 2009 und 2010 ist dabei das einzige Cruze-Modell, welches nur die Abgasnorm Euro 4 erfüllt, während alle anderen in die Euro 5-Klasse eingestuft wurden. Beide Dieselmodelle verfügen über ein manuelles 5- oder 6-Gang-Getriebe, den 2.0 TD gibt es zusätzlich auch mit einer Automatikschaltung. Nach mehreren motortechnischen Aufwertungen verfügen inzwischen beide Dieselmodelle über einen leistungsstarken Common-Rail-Motor. Welches Potenzial die Motoren des Cruze besitzen, erkennst du schon daran, dass er bereits seit seinem Produktionsbeginn bei der Tourenwagen-Weltmeisterschaft mitfährt. Die motortechnisch erheblich aufgebohrte Rennversion verfügt über ein extrem hohes Drehmoment und verbirgt einen 284 PS starken 2-Litermotor unter seiner Haube.

Viele Karosserieversionen und ein firmeneigener Konkurrent

Trotz seiner Motorsport-Karriere gilt der Cruze als komfortables und geräumiges Familienauto für Preisbewusste, denn er ist preislich deutlich günstiger als der mit ihm vergleichbare Opel Astra. Dafür verfügt der Cruze halt auch über eine wesentlich geringere Sonderausstattung. Aus diesem Grund wird der Cruze von Spöttern auch gerne als „Astra light“ bezeichnet. Die europaweite Produktionseinstellung des Cruze ist daher nicht auf seine mangelnde Popularität zurückzuführen. Vielmehr wollte der kränkelnde Mutterkonzern General Motors damit den europaweit härtesten Konkurrenten des Opel Astra aus dem Weg räumen. Im Laufe seiner kurzen Karriere wurde der Cruze optisch bereits mehrfach überarbeitet, was vor allem an der deutlich umgestalteten Frontschürze und dem Heckbereich zu erkennen ist. Zunächst konzipiert als Stufenhecklimousine wurde er ab 2011 auch als fünftürige Fließheckversion (Cruze Hatchback) ausgeliefert. Dazu gesellte sich 2012 mit dem Cruze Station Wagon auch noch ein Kombi. Aber auch die zweite Cruze-Generation war nicht sonderlich langlebig. Sie bekam 2015 ein erneutes Facelifting, diesmal in Richtung Sportlichkeit. Der optisch wesentlich windschnittigere 2016 Chevy Cruze wendet sich nunmehr vor allem an jugendlich-dynamische Fahrer. Allerdings ist der 2016 Chevy Cruze erst seit kurzem auf dem US-Markt und hierzulande nur als Import erhältlich.

Die Sonderausstattung des Cruze

Die jeweilige Ausstattung des Cruze erkennst du an seinen Namenszusätzen LS, LT und LTZ. Das Basismodell heißt LS und verfügt bereits über viele Extras wie etwa eine elektronische Stabilitätskontrolle, ABS, Servolenkung, elektronische Wegfahrsperre, höhenverstellbare Vordersitze sowie Seiten-, Front und Kopfairbags im vorderen Bereich. Die zweite Ausstattungsklasse heißt „LT“. Sie enthält unter anderem einen verchromten Frontgrill, hintere Einparksensoren, einen Bordcomputer mit Tempomat und IPod-Anschluss, 16 Zoll-Alufelgen sowie zusätzliche Staufächer. Die hochwertigste Ausstattung bietet die LTZ-Klasse. Diese besitzt noch einige zusätzliche Extras, wie 17 Zoll-Alufelgen, eine Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer, das schlüssellose Startsystem PEPS, eine Lichteinschaltautomatik, einen Regensensor sowie verchromten Zierleisten für Türgriffe und Fenster. Sämtliche Cruze-Baureihen verfügen über viele serienmäßig eingebaute High-Tech-Komponenten, welche den Fahreigenschaften und der Straßenlage zugutekommen. Dazu gehören etwa die Traktionskontrolle (TCS), das Body-Frame-Integral System (BFI), der Notfall-Assistent (ESC) und die Bremskraftverteilung (EBD).

Der Cruze im Pannenreport

Vielleicht weil er noch nicht allzu alt ist, schlägt sich der Cruze in den Pannenstatistiken ganz beachtlich und gilt als sehr zuverlässig. Bemängelt werden vor allem sein hoher Benzinverbrauch, seine schlechten Umwelteigenschaften sowie die relativ durchzugs- und leistungsschwachen Motoren der Modelle 1,6 und 1,7 TD. Diese müssen oftmals bis zur Leistungsgrenze getrieben werden, um eine Steigung zu bewältigen. Folge davon ist eine übermäßige Lärmentwicklung im Innenraum und eine Überbeanspruchung des Motors. Zusammen mit dem eher mäßigen Markenimage von Chevrolet und seiner hohen Einstufung bei der Haftpflichtversicherung führt dies zu einem sehr geringen Wiederverkaufswert. Umso mehr lohnt es sich daher, ihn zu behalten und zu reparieren und dabei auf preisgünstige, gebrauchte Ersatzteile zurückzugreifen. Besitzer eines aus Nordamerika stammenden, importierten 1,8 Modells der Baujahre 2011 und 2012 sollten unbedingt dessen Bremssystem überprüfen lassen. In den USA gab es eine entsprechende Rückrufaktion. Bei kaltem Motor bestand die Gefahr einer erheblichen Beeinträchtigung der Bremskraft. Im Rahmen einer weiteren Rückrufaktion musste beim manuell geschalteten Modell 1,8 des Baujahrs 2013 die Antriebswelle ausgetauscht werden. Grund dafür war, dass die Antriebswelle während der Fahrt brechen und das Fahrzeug dadurch nicht mehr beschleunigen konnte.

Karosserie und Innenraum

Eigentlich ist der Cruze ganz gut verarbeitet, nur die Heckklappe lässt sich aufgrund ihrer Instabilität leicht eindellen. Dasselbe Schicksal könnte auch die Türen und Stoßfänger ereilen, denn es fehlen die bei vergleichbaren Fahrzeugen üblichen Leisten, welche in der Lage sind, kleine Rempler abzufangen. Ab und an müssen auch die Sicherheitsgurte getauscht werden, denn die können beim Zurückklappen der Lehnen leicht beschädigt werden. Als nur begrenzt haltbar erweisen sich auch die wenig kratzfesten und teilweise bereits ab Werk knarzenden Plastikelemente des Armaturenbretts. Das Dach dagegen ist umso stabiler, denn laut Hersteller verkraftet es100 kg Tragkraft. Zwar verfügt der Cruze über keine serienmäßigen Dachträger, die lassen sich aber nachrüsten – ab und zu haben wir mal einen Cruze-Dachträger auf Lager.

Nachrüstungen

Da der Cruze auch bei professionellen Autorennen mitfährt, existiert auch ein ganz enormes Angebot an nachrüstbaren Teilen, die vor allem seine Motorleistung erhöhen. So gibt es unter Anderem spezielle Kolben, Pleuel, Nockenwellen, Spezial-Zylinderköpfe, Drosselklappen, Kurbelwellen, Auspuffanlage, Gaspedaltuning und viele Chiptuning-Module für den Motor. Aber auch optisch lässt sich der Cruze auf vielerlei Art verschönern, etwa mit einem Sportauspuff, Spezialfedern für die Tieferlegung oder verchromte Zierleisten für Karosserie und Fahrgastzelle. Und das Beste daran: wir bekommen regelmäßig Tuningteile für den Cruze herein, also schau immer wieder mal nach, ob du bei uns etwas Passendes findest.