Caddy

Der VW Caddy ist einer der dienstältesten Fahrzeugmodelle, die sich noch auf Deutschlands Straßen tummeln. Denn die erste Generation des ursprünglich als reiner Pickup geplanten Fahrzeugs kam bereits im Jahr 1978 auf den Markt. Logisch, dass die Anzahl der für die verschiedenen Caddy-Modelle benötigten Bauteile geradezu astronomisch ist. Ebenso logisch ist zudem, dass wir unser überaus großes Angebot an Caddy-Ersatzteilen in rekordverdächtige 13 Unterkategorien unterteilen mussten.

Der Caddy

Ursprünglich war der Caddy mit seinem aufgesetzten Kasten ein eher schachtelförmiges Nutzfahrzeug, welches sich ideal für Handwerker und Kurierdienste eignete, die häufig Kurzstrecken zurücklegen müssen. 2003, also geschlagene 25 Jahre nach der ersten Modelleinführung verwandelte sich der Caddy mit der Version Caddy 2K in einen Hochdachkombi. Markenzeichen aller seitdem gefertigten Caddy-Modelle ist daher dessen durchgezogenes Hochdach. Dieser Hochdach-Caddy basiert auf der gleichen Konstruktions-Plattform wie der Golf V und der Touran I. Allerdings verfügt der Caddy über eine starre Hinterachse mit Blattfederung, währen der Golf V eine Einzelradaufhängung besitzt. Vor allem aufgrund seiner deutlich aufgehübschten Optik wurde er jedenfalls bei Familien zunehmend populär. 2004 wurde der auch für große Familien geeignete siebensitzige Caddy III vorgestellt, und 2008 kam mit dem Caddy 4 Motion sogar eine Version mit Allradantrieb hinzu. Es existieren inzwischen auch besonders familiengerechte Sonderversionen, die den Namenszusatz „Life“ tragen. Diese bieten etwas mehr Fahrkomfort, dafür aber auch etwas weniger Laderaum. Beide Modellreihen, also sowohl die Nutzfahrzeuge als auch die familiären Versionen gibt es zudem in einer verlängerten Ausgabe namens Caddy Maxi. Der zunächst geplante weitere Ausbau der Pickup-Funktionen wurde jedoch zugunsten des deutlich größeren VW Amarok eingestellt. Damit ist und bleibt der Caddy ein bei Handwerkern und Familien überaus beliebtes Vielzweckfahrzeug, welches sich insbesondere für kleinere Transporte und kürzere Strecken eignet.

Motor und Karosserie

Anfangs war der Caddy vergleichsweise schwach motorisiert. Bis 2003 erschienen noch Modelle mit einem nur 60 PS starken 1,4 Liter Motor. Damit eignete er sich eher weniger für längere Urlaubs- und Transportfahrten. Nach und nach wurden jedoch immer stärkere Motoren eingebaut. Dabei konzentrierte sich VW vor allem um die Weiterentwicklung der Dieselmotoren. Diese verfügen beim Caddy inzwischen je nach Version über 70 bis 140 PS, während die Leistung der Benzinmotoren inzwischen zwischen 75 PS und 109 PS liegt. In die Weiterentwicklung der Karosserie investierte VW ebenfalls viel Energie. 2010 wurde er optisch gründlich überarbeitet, um seine Popularität insbesondere bei Familien zu steigern. 2015 erfolgten die bislang letzten größeren Veränderungen. Neben einer erneuten, optischen Frischzellenkur erfüllen die Caddy-Motoren nun auch die Abgasnorm Euro 6. All diese umfangreichen Weiterentwicklungen führten natürlich zu ganz enormen Inkompatibilitäten bei vielen Ersatzteilen, die oftmals nur für ein ganz spezifisches Baujahr oder Sondermodell geeignet sind. Umso wichtiger ist es daher, dass du bei der Wahl eines Ersatzteils das Baujahr und die genaue Modellvariante deines Caddy berücksichtigst.

Die typischen Schwachstellen der Caddy-Modelle

Praktisch jede der neuen Modellreihen krankte an ganz eigenen Schwachstellen, die viel zu zahlreich sind, um sie alle zu erwähnen. Auf jeden Fall rangieren sämtliche Caddy-Baureihen stets im mittleren bis ganz oberen Bereich der offiziellen Pannenstatistiken von ADAC und DEKRA. Naturgemäß sind vor allem die älteren Baujahre besonders pannenanfällig – dies aber nicht unbedingt wegen der längeren Laufleistung, sondern weil der Caddy technisch erst nach und nach optimiert wurde und immer neue Konstruktionen immer neue Probleme mit sich brachten. So leiden die bis 2006 produzierten Caddys sehr oft an defekten Turboladern. Besonders störanfällig waren laut ADAC alle Caddys, die zwischen 2008 und 2011 gebaut wurden. Falls Du einen solchen besitzen solltest, schau am besten gleich vorsorglich mal bei uns nach, ob wir die benötigten Ersatzteile momentan vorrätig haben. Denn im Einzelnen kommt es bei diesen Baujahren häufig und spontan zu einem dieser Defekte:

Probleme mit Zündkerzen, Zündschloss, Zündkabel und Zündanlage

Entladene Batterie

Defekte am Dieselmotor (bis Baujahr 2010)
Defekte Kraftstoffpumpe der Dieselmodelle
Brüchige Kabelbefestigungen
Defekte Ladedruckregelung
Scheinwerfer-Ausfall
Motormanagement-Probleme bei Dieselmotoren
Rekordverdächtige Rückrufaktionen
Alleine der Caddy III Kasten wurde von VW (Stand 2016) geschlagene acht Mal im Rahmen von Rückrufaktionen nachgebessert. Das letzte Mal war dies Anfang 2016 der Fall. Grund war diesmal die Gefahr einer unzureichenden Masseverbindung am Bordnetzsteuergerät. Insbesondere Caddys vom Baujahr 2008 kranken sehr häufig an Kupplungsschäden und defekten Schaltgetrieben. Die Reparaturkosten, insbesondere wenn fabrikneue Originalteile eingebaut werden, können dann sehr leicht auf deutlich über 1000 Euro anschwellen. Wenn du daher einen älteren Caddy besitzt, solltest du ihn mal vorsorglich in einer Werkstatt auf diese Schwachpunkte überprüfen lassen. Ein rechtzeitiger Austausch anfälliger Teile kommt nämlich deutlich günstiger, als ein dadurch entstandener, späterer Motor- oder Getriebeschaden. Daher könnte es auch von Vorteil sein, gebrauchte Caddys bei einem Händler zu kaufen, denn da gibt es im Normalfall wenigstens eine Garantie.

Baugleichheit der Caddy-Modelle

Die verschiedenen Caddy-Modelle entstanden auf der Basis verschiedenster, bereits existierender Fahrzeugtypen und –marken, die allesamt zum VW Konzern gehörten. So basierte die erste Caddy-Version auf dem Golf, die Modelle Caddy 9 U und 9 KV dagegen teilweise auf Fahrzeugen von Škoda (Roomster) und Seat (Cordoba und Ibiza). Mit dem Nachfolger Caddy 2 K kehrte VW allerdings wieder zur Golf-Basis zurück. Je nachdem, für welchen Caddy du ein Ersatzteil suchst, kann es also auch sehr gut sein, dass du bei Skoda oder Seat fündig wirst. Um nur mal ein Beispiel zu geben: zum VW Caddy 1.9 TDI sollten folgende Ersatzteile anderer Fahrzeugtypen kompatibel sein: Aggregatträger des Golf 3, Rückspiegel des Passat 35i, Mittelkonsole und Sitze von Cordoba und Ibiza, Spiegel des Passat 35i, Türöffner und Fensterkurbeln des Polo Variant (bis Baujahr 2002), Zentralverriegelung und Lautsprecher des Golf 3, Lenkrad samt Airbag von Cordoba und Ibiza sowie die vorderen, weißen Blinker vom Polo Classic – und diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn du also bei unseren Caddy-Ersatzteilen nicht das Passende findest, recherchier ein wenig nach baugleichen Fahrzeugen Deines Caddy-Modells und schau bei uns nach, ob sich das passende Caddy-Teil nicht vielleicht bei anderen Herstellern finden lässt.

Caddy-Reparaturen lohnen sich

Trotz all der beschriebenen Schwachstellen verfügt der Caddy über einen erstaunlich hohen Wiederverkaufswert, denn insgesamt handelt es sich doch um ein sehr langlebiges Auto von hoher VW-Qualität. So bringt ein 12 Jahre alter Caddy 1.4 Economy mit schwachbrüstigen 75 PS laut Schwacke-Liste dem Verkäufer derzeit immerhin noch 13.160 Euro ein. Es lohnt sich also selbst bei sehr alten Caddys meistens noch, ihn zu reparieren – selbst wenn es sich um größere Schäden handeln sollte. Diese Rechnung dürfte für dich vor allem dann aufgehen, wenn du dich für den Einbau günstiger Ersatzteile entscheidest. Und wo du die herbekommst, das weißt du ja nun auch. Schau nur mal an den linken Rand, dort findest du unser Caddy-Ersatzteilangebot übersichtlich sortiert in verschiedene Kategorien.