Freelander I Typ LN (97-06)

Während seiner gesamten Produktionszeit war der Freelander der meistverkaufte SUV von ganz Europa. Eigentlich erstaunlich, denn er besitzt viele Schwachstellen und schneidet in den Pannenstatistiken geradezu blamabel ab. Entsprechend lang ist die Liste an Ersatzteilen, die ein Freelander während seiner Laufzeit benötigt. Vielleicht liegt dies ja daran, dass der ehemals selbständige Hersteller Land Rover erst von BMW und danach von Ford geschluckt wurde. Welche Auswirkungen dies auf ihn und seine Reparaturanfälligkeit hat, erfährst du hier.

Der Land Rover – ein ‚Allradler für Käufer, die wirklich einen benötigen

Besonders beliebt ist der Freelander nicht bei gut betuchten Großstädtern, die sich mit ihrem SUV ein Statussymbol zulegen wollen, sondern bei allen, die sich tagtäglich auf unwegsamen Straßen bewegen und einen geländegängigen SUV auch wirklich benötigen. Dazu zählen etwa Förster sowie Bewohner bergnaher oder abgelegener Gegenden. Der in sämtlichen Modellen vorhandene Allradantrieb des Freelander lässt sich daher auch nicht manuell zuschalten, sondern ist stets aktiv. Eine Viskokupplung sorgt für die automatische Verteilung der Antriebskraft auf die vier Räder. Als kontinuierlicher Hauptantrieb werden die Vorderräder eingesetzt, während der Hinterrad-Antrieb – je nach Erfordernis – stufenlos und vollautomatisch dazu geschaltet wird.

Die erste Fahrzeug-Generation: Der Freelander-Generation LN

Sämtliche Freelander, die zwischen 1997 und 2006 produziert wurden, zählen zur ersten Generation. Diese trägt auch die Bezeichnung „LN“ und war mangels Konkurrenz sowie aufgrund seines günstigen Preises sowohl in Deutschland als auch in Europa sehr erfolgreich, Dies hat für uns den angenehmen Nebeneffekt, dass wir viele Ersatzteile für ihn reinbekommen und diese auch um Einiges preisgünstiger anbieten können als die Austauschteile von vergleichbaren Konkurrenz-Fahrzeugen. Die Ersatzteile dieser Site beziehen sich ausnahmslos auf die erste Freelander-Generation.

Der Freelander II (Typ LF)

2007 erschien in Deutschland die zweite Freelander-Generation, die manchmal auch das Zusatzkürzel „Typ LF“ trägt. 2014 wurde die Produktion des Freelander zugunsten des Discovery Sport endgültig eingestellt. Markantester, technischer Unterschied zwischen den beiden Freelander-Generationen ist deren Motorisierung. Es gab seit 2007 mit dem 2,0 nur noch einen einzigen, aber dafür mit 171 PS deutlich leistungsstärkeren Benzinmotor. Der verfügt über eine automatische Sechs-Gang-Schaltung. Dazu gesellte sich ein neuer Turbo-Dieselmotor namens 2,2, der in zwei Varianten (150 und 190 PS) angeboten wurde und ein automatisches oder manuelles Sechs-Gang-Getriebe besaß. Optisch existieren ebenfalls erhebliche Unterschiede zwischen den beiden Freelander-Generationen. Dies liegt vor allem daran, dass Ford mittlerweile bei Land Rover die Regie übernommen hatte und andere Design-Vorstellungen als BMW mitbrachte. Versuch also besser erst gar nicht, Karosserieteile zwischen den beiden Baureihen LN und LF auszutauschen.

Modelle und Motoren

1998 erschien mit dem recht kleinen Freelander das erste Land Rover-Fahrzeug, welches nicht als Geländewagen, sondern als SUV konzipiert war. Der Freelander ist deutlich kleiner als der restliche Land Rover-Fuhrpark und wurde oft auch als „Softroader“ bezeichnet. Lieferbar war er zunächst in zwei Ausführungen, und zwar als Kombi und als Cabriolet. Antriebstechnisch standen zunächst vier Motortypen zur Verfügung. Zwei Motoren schlucken Benzin und wurden von 1997 bis 2006 - also von Anfang bis Ende der ersten Freelander-Generation - produziert: der zu Rovers K-Serie gehörende 1,8i ist ein Reihenvierzylinder mit 117 PS. Der ungleich stärkere 2,5 KV6 fährt dagegen mit sechs Zylindern und 177 PS. Neben den Benzinern existieren noch zwei Diesel-betriebene Freelander der ersten Generation. Bei dem 2,0 Di/XDi handelt es sich um einen 98 PS starken Reihenvierzylinder der Rover L-Serie. Der wurde ab 1997 produziert und im Jahr 2000 vom 109 PS starken und mit einem Automatik-Getriebe ausgestatteten 2,0 TD4 abgelöst. Im Jahr 2003 wurde der Freelander optisch leicht überarbeitet. Dies wirkte sich vor allem auf die Karosserie, und dabei insbesondere den Kühlergrill, die Front- und Heckschürzen sowie die Heckleuchten aus. Weitere Änderungen betrafen die Doppel-Rundscheinwerfer. Neue Instrumente kamen ebenfalls hinzu und die Sitze wurden etwas tiefer gelegt. Achte also auf das genaue Baujahr deines Freelander, falls du auf Ersatzteilsuche bist.

Ruf und Reparaturanfälligkeit des Freelander sind legendär

Trotz des legendär-guten Rufs von Land Rover würden gerade mal 38 Prozent aller Freelander-Besitzer diesen Wagen noch einmal kaufen. Und dies liegt nicht etwa an seinen vorzüglichen Fahreigenschaften, sondern einzig und alleine an seiner enormen Rost- und Reparaturanfälligkeit. Den schlechtesten Ruf aller Freelander hat dabei der 2.0 di, bei dem es zu aufgrund anfälliger Zahnriemen und Turbolader zu schwersten Motorschäden kommen kann. Löbliche Ausnahme davon ist der Td4 – vorausgesetzt, er wurde nach 2000 produziert. Dann werkelt unter seiner Haube der deutlich solidere BMW 318d-Motor, bei dem die Nockenwelle über eine Kette angetrieben wird. Du könntest also besagten BMW-Motor durchaus in deinen Td4 einbauen – nicht aber das dazugehörige BMW-Schaltgetriebe. Außerdem krankt der Td4 dann an seiner von Bosch entwickelten, reparaturanfälligen Diesel-Kraftstoffpumpe – einem Teil der Common-Rail-Einspritzung.

Vorzeitiger Verschleiß diverser Antriebselemente

Zu den typischsten Motorproblemen bei den Benzinen zählen Überhitzungsschäden an den Zylinderkopfdichtungen. Außerdem tauchen bei den frühen Baujahren so oft Kupplungsprobleme auf, dass Land Rover diese im Rahmen einer Kundenaktion auf Kulanzbasis behob. Dazu kamen noch häufige Probleme bei Geber- und Nehmerzylindern. Erst bei Fahrzeugen ab dem Baujahr 2000 wurden diese Motorprobleme behoben. Die Freelander des gesamten Produktionszeitraums kranken jedoch an einem frühzeitigen Verschleiß von Stabilisatoren und Kardanwelle. Wenn du also während der Fahrt ungewöhnlich laute Dröhngeräusche hörst, weißt du jetzt, woran dies liegen könnte. Tausch die Kardanwelle aus, bevor der finanzielle Schaden astronomische Ausmaße annimmt. Wie bei vielen britischen Fahrzeugen mangelt es auch der Wegfahrsperre des Freelander an technischer Reife. Wenn du mal in der Nähe anderer Funkfrequenzquellen wie etwa einer Mobilfunkanlage, einer Scanner-Kasse oder einem Funkkopfhörer parkst, kann es durchaus sein, dass sich der Wagen nicht mehr starten lässt. Gönn also bei derartigen Vorfällen deiner Wegfahrsperre einen Austausch - oder willst du etwa deinen Freelander in solchen Fällen jedes Mal ein paar Meter weiterschieben, bevor er sich starten lässt?

Probleme von Fahrwerk und Elektrik

Viele Fahrwerk-Komponenten des Freelander verschleißen vorzeitig, so etwa Stabilisationslager, Spurstangenköpfe, Achslenker und Silentblocks, sowie nicht zu vergessen die rostanfällige Auspuffanlage. Die Kabelverlegung des Freelander lässt ebenfalls stark zu wünschen übrig: offene Stecker und lose umherbaumelnde Kabelstränge führen oft zu Kontaktproblemen, davon betroffen sind regelmäßig die elektrischen Fensterheber sowie (bei Benzinern) die Zündspule und die Zündkabel. Die Zahnstangen des Lenkgetriebes und die Traggelenke der Radaufhängung sowie die Metallbuchsen der Streben und des Lenkers verschleißen ebenfalls sehr schnell. Ziemlich einzigartig beim Freelander ist dessen elektronische Fahrassistenz. Eine gelbe Taste aktiviert hier die sogenannte „Hill Descent Control“. Damit gleitest du elektronisch gebremst problemlos selbst die abschüssigste Straße hinunter. Allerdings ist dieses System extrem störanfällig. In Verbindung mit den bereits oben beschriebenen Problemen ist die Wahrscheinlichkeit daher sehr hoch, dass du uns als Freelander-Besitzer öfters mal auf dieser Site besuchen wirst. Die Chance, bei uns fündig zu werden ist sehr hoch, denn gerade für den Freelander LM bekommen wir regelmäßig Ersatzteile herein.