Picanto I Typ BA (04-07)

Klein und wendig, dazu noch preisgünstig und sparsam im Verbrauch. Kein Wunder, dass sich der trendige Kia Picanto insbesondere bei junggebliebenen Großstädtern anhaltender Beliebtheit erfreut. Zwar kommt der Stadtflitzer problemlos durch die erste Hauptuntersuchung, mit zunehmendem Alter stellt sich jedoch das eine oder andere Zipperlein ein. Aber kein Problem, unsere Picanto-Ersatzteillager sind gut gefüllt, einer kostensparenden Reparatur sollte also nichts im Wege stehen.

Der Picanto, ein jugendlicher Stadtflitzer mit fünf Türen

Der Kia Picanto bezeichnet sich selbst zwar als Kombi-Limousine, dieser Begriff erscheint aber angesichts seiner Länge von gerade mal 3,5 Metern doch ziemlich vermessen, und daran ändern auch seine fünf Türen nicht das Geringste. Viel eher handelt es sich bei ihm - ähnlich wie bei seinen Konkurrenten Ford Fiesta, Fiat Panda oder Opel Corsa - um einen insbesondere für Kurzstrecken geeigneten Kleinstwagen. Er eignet sich perfekt für innerstädtische Fahrten und ist vor allem bei jugendlichen Fahrern und jungen Eltern überaus beliebt. Denn trotz seiner geringen Ausmaße verfügt er fast immer über fünf Türen, sowie über einen für seine Verhältnisse geradezu gewaltigen Kofferraum. Bei umgelegter Rückbank beträgt dessen Ladekapazität respektable 870 Liter, Platz genug also für einen mittelgroßen Kinderwagen.

Die Modellgeschichte des Kia Picanto

Das Wort Picanto stammt aus dem Koreanischen und bedeutet „Der Morgen“. Aus diesem Grund heißt der Picanto in einigen Kändern auch „Kia Morning“. In Deutschland erschien der erste Picanto im Jahr 2004, und zwar als Nachfolger des bis zum Jahr 2000 produzierten Kia Pride. Rein technisch basiert der Picanto jedoch auf dem Hyundai Getz, welcher ebenfalls zu den Kleinwagen gehört. Der Picanto erschien ursprünglich mit zwei Motorausstattungen: neben einem 1.1 Liter Ottomotor existiert mit dem 1.1 CRDi auch eine Dieselversion. Letztere wird von einem 75 PS starken, dreizylindrischem Commonrail-Motor angetrieben. Allerdings wurde der deutschlandweite Verkauf besagten Diesels im Zuge der Ende 2007 erfolgten Picanto-Modellpflege eingestellt. Seitdem ist der Picanto Diesel, wenn überhaupt, dann nur noch als Importfahrzeug zu bekommen. Neben diesen beiden in Deutschland offiziell verkauften Basismodellen gibt es noch den 1.0 Picanto. Der schluckt ebenfalls Benzin, ist hierzulande jedoch nur als EU-Import erhältlich.

Solide Verarbeitung, ordentliche Motorleistung, mickrige Ausstattung

Die Motorleistung des Picanto ist sowohl beim Benziner als auch beim Diesel absolut ausreichend, dies gilt auch für deren Beschleunigungswerte. Sämtliche Picanto-Modelle verfügen über ABS und vier Airbags. Das war´s dann aber auch schon im Großen und Ganzen mit der Serienausstattung. Welche Sonderausstattung der Picanto beherbergt, verraten seine Zusatzkürzel LX und EX, wobei EX für die etwas gehobenere Ausstattungsklasse steht. Die bietet immerhin eine Klimaanlage. Partikelfilter, Kopfairbags und ESP fehlen dagegen bei der ersten Picanto-Generation gänzlich und lassen sich auch kaum nachrüsten. Ansonsten überzeugte der Picanto nach seinem ersten Erscheinen in Vergleichstests mit seinem soliden Fahrwerk und seinem großzügig dimensionierten Innenraum. Auch galt er zunächst als wenig wartungsanfällig und sparsam im Verbrauch. Aus all diesen Gründen, und da er im Neupreis einige tausend Euro günstiger ist als vergleichbare Konkurrenzmodelle, ist er selbst als Gebrauchtwagen sehr begehrt und seine Ersatzteilsituation entsprechend erfreulich.

Nur die erste Picanto-Generation trägt das Kürzel BA

Sämtliche Ersatzteile dieser Site sind nur für den Picanto des Bauzeitraums von 2004 bis 2007 geeignet. Diese Fahrzeuge der ersten Generation tragen das Kürzel BA. Beachte dies, falls du auf der ‚Ersatzteil-Suche bist, denn es gibt etliche Unterschiede zwischen den beiden Picanto-Generationen, was deren Konstruktion, die Motorleistung und auch die Ausstattung betrifft. Alle BA-Vehikel fahren mit einem der beiden bereits erwähnten Motortypen, und dies in gleich 17 unterschiedlichen Varianten sowie wahlweise mit einem manuellen Fünf-Gang-Getriebe oder einer automatischen Vier-Gang-Schaltung. Im Rahmen der 2008 erfolgten Modellpflege wurde vor allem die Beleuchtung des Picanto optisch leicht verändert. Er bekam neue Scheinwerfer und Rückleuchten. Beleuchtungsteile der Baujahre bis 2007 sind daher nicht kompatibel zu denen der späteren Modelle. Entsprechendes gilt auch für den Innenraum. Picantos ab Baujahr 2008 besitzen zwei Ablagen weniger, um Platz zu schaffen für das deutlich größere, serienmäßige Audiogerät.

Die zweite und dritte Picanto-Generation

Zwischen 2009 und 2010 wurde mit dem Picanto 1.1 LPG sogar ein erster Hybrid angeboten, der mit Benzin und LPG-Gas fuhr. Zwischen 2011 und 2015 wurde dieses Hybrid-Fahrzeug technisch mehrmals überarbeitet und in insgesamt fünf Versionen angeboten, und dies stets unter dem gleichen Namen, nämlich Picanto 1.0 LPG. Den fast gleichen Namen, nur ohne „LPG“-Kürzel, tragen aber auch alle zur zweiten Generation zählenden seit Picanto-Benziner, die ab 2011 produziert wurden.

Der Ottomotor wurde dabei verstärkt und nun in zwei Varianten, sprich mit 69 respektive 85 PS angeboten. Aufgrund geänderter, gesetzlicher Bestimmungen ist das ESP seit 2011 serienmäßig mit an Bord. Zuvor ließen sich immerhin Picanto-Modelle des Bauzeitraums 2008 bis 2011 mit ESP nachrüsten. Neben der fünftürigen Variante erschien 2011 sogar eine dreitürige Picanto-Version. Neben einem verkleinerten Kühlergrill kamen mit Attract, Vision, Spirit und Cool zudem neue Ausstattungsserien hinzu. Letztere erkennst du übrigens daran, dass dort die Seitenspiegel Blinker besitzen. Ende 2016 soll die dritte Picanto-Generation erscheinen, deren Erlkönige derzeit auf den hiesigen Autobahnen unterwegs sind. Verglichen mit seinen Vorgängern wird der neue Picanto etwas größer ausfallen. Sein Design entspricht dabei weitgehend dem seiner Vorgänger, neuerdings besitzt er aber vorne und hinten LED-Lichter. Gerüchteweise soll der neue Picanto mit einem vom Hyundai i10 übernommenen Benzinmotor ausgestattet werden. Näheres werden wir bald erfahren, denn bis zu seiner Jungfernfahrt ist es nicht mehr lange hin.

Probleme kommen beim Picanto erst nach ein paar Jahren

Die ersten Jahre fährt es sich mit dem Picanto unbeschwert, aber bereits nach wenigen Jahren fangen die ersten Probleme an. Daher landen ältere Picanto bei den Pannenstatistiken stets auf den hinteren Plätzen. Bereits bei der zweiten Hauptuntersuchung wird vom TÜV oftmals der Endschalldämpfer moniert. Dazu kommen Mängel an der Beleuchtung und der Batterie. Die treten beim Picanto doppelt so häufig auf wie in seiner Fahrzeugklasse üblich. Weitere Defekte betreffen insbesondere bei den Baujahren 2004 und 2005 den Zahnriemen und die Wegfahrsperre. Größtes Sorgenkind beim Picanto sind aber dessen Bremsen. Die verschleißen sehr schnell, vor allem kann es zu einem Festfressen der Bremssättel kommen. Als wenig dauerhaft erweist sich auch das Zahnriemenstirnrad, das oftmals schon nach geringer Laufleistung ausgetauscht werden muss und das Auspuffsystem ist ebenfalls ziemlich rostanfällig. Sorgen beim Picanto des Baujahrs 2005 bereitet zudem der Umstand, dass bei ihm die Kurbelwelle mit zu kurzen Schrauben eingebaut wurde. Dies kann schlimmstenfalls zu einem Bruch der Kurbelwelle führen. Als Besitzer eines 2005ers solltest du daher diese Schraube kontrollieren (lassen). Tuningteile für den Picanto gibt es leider nur wenige, aber immerhin sind diese recht preiswert: MTW Front- und Heckaufsatz, KAW Plus Kit Sportfahrwerk, AEZ Alufelgen, Dunlop SP Sport 9000 Reifen, Sportauspuff und K&N Tauschluftfilter zählen zu den populärsten Nachrüstteilen.