Coupe Typ GK (02-09)

Dass der Hyundai Coupé in Österreich und Nordamerika auf den Namen Tiburion hört, kommt nicht von ungefähr. Übersetzt bedeutet dieser Begriff „Haifisch“ - eine Anspielung auf das aerodynamische Aussehen dieses Benzin-betriebenen Sportwagens. Der kam 1996 als Nachfolger des Hyundai S-Coupé auf den Markt. Allerdings war der Hyundai Coupé nicht sonderlich erfolgreich, so dass seine Produktion bereits 2009 zugunsten des Hyundai Genesis Coupé wieder eingestellt wurde.

Der Hyundai Coupé – ein Zweisitzer mit Notsitzen

Trotz seiner Rückbank handelt es sich beim Hyundai Coupé eigentlich eher um einen Zweisitzer mit Notsitzen im hinteren Bereich. Daher ist der zur unteren Mittelklasse zählende Flitzer insbesondere bei sportlichen Fahrern und jugendlichen Pärchen populär – und dies trotz seiner für Motorsportverhältnisse eher bescheidenen Antriebskraft. Im Laufe seiner kurzen Karriere mauserte sich das Coupé vom zunächst eher dicklich-billig wirkenden Klops zu einem dynamischen und eleganten Sportflitzer. Hyundai Coupés der Jahrgänge 1996 bis 1999 tragen das Zusatzkürzel FX (oder auch „Typ J2“) und besitzen in der 2.0 Liter-Ausführung einen 139 PS-Motor, in der 1.6-Version dagegen einen 114 PS-Benzinmotor. Beide Modelle sind in Deutschland mittlerweile eine Seltenheit. Expertenschätzungen zufolge existieren hierzulande insgesamt gerade mal 6.000 Hyundai Coupé des Type FX.

Die zweite Hyundai Coupé-Generation namens RD

Nur wenig populärer als die erste war die vor allem optisch überarbeitete, zweite Coupé-Generation, die 1999 den Fahrzeugmarkt betrat. Sie lässt sich von der ersten FX-Generation vor allem durch den Namenszusatz „RD“ sowie die runderneuerten Scheinwerfer unterscheiden. Es gab aber auch motortechnische Änderungen. So wurde der schwere Motor der 1.6-Version gegen einen etwas leichteren, dabei aber leistungstechnisch in etwa identischen Motortyp ersetzt. Die Leistung des 2.0-Motors wurde sogar von 138 PS auf 134 PS reduziert, um damit die Emissionswerte zu verbessern. Zudem kam mit dem zwischen 1999 und 2002 fabrizierten Hyundai Coupé 2.7 VR ein 167 PS starker, dritter Motortyp hinzu.

Von Null auf Hundert in knapp neun Sekunden

Dennoch erwies sich die zweite Motorgeneration als erstaunlich spurtstark. Sie beschleunigt in knapp 9 Sekunden von Null auf Hundert. Damit ist der Hyundai Coupé sogar einen Hauch schneller als der 150 PS starke Audi TT. Vor allem aber verfügt die zweite Generation über ein reichhaltiges Arsenal optisch beeindruckender, sportlicher Zusatzausstattung. Neben einem Doppelauspuffrohr und schicken Luftaustrittsöffnungen gibt es zahlreiche Einbauteile für den Innenraum, die allesamt im edlen Aluminium-Look daherkommen. Die Cockpit-Anzeige lässt sich zudem um drei analoge Zusatzinstrumente ergänzen. Wenn du also das Cockpit deines Hyundai Coupés tauschen willst, dann achte darauf. Allerdings sind Ersatzteile der ersten und zweiten Coupé-Generation eine echte Rarität. Dies mag daran liegen, dass deutschlandweit insgesamt gerade mal 9000 Fahrzeuge der ersten und zweiten Coupé-Generation verkauft wurden.

Die dritte Coupé Generation Typ GK

2002 erschien die dritte Coupé-Generation, welche sich von ihren Vorgängern optisch deutlich unterschied. Insgesamt zählen folgende Modelle zur GK-Klasse:

Hyundai Coupé 1.6 (2002 bis 2009)
Hyundai Coupé 2.0 (2002 bis 2003)
Hyundai Coupé 2.0 GLS (2003 – 2009)
Hyundai Coupé 2.7 GLS (2002 – 2007)
Hyundai Coupé 2.7 V6 GLS (2007 – 2009)
Insbesondere zeigte sich die GK-Karosserie aerodynamischer und die bei der zweiten Generation eingeführten verblendeten Frontscheinwerfer wurden hier wieder ausgemustert. Mit dem V6 gab es zudem einen neuen und leistungsstärkeren 6-Zylinder-Motor, der wahlweise über ein manuelles Sechs-Gang-Getriebe oder eine Automatikschaltung verfügte. 2005 wurde der GK einer kleineren, optischen Frischzellenkur unterworfen. Diesmal änderten sich die Lufteintrittsschlitze, die vorderen Stoßfänger, die Felgen sowie ein weiteres Mal die Scheinwerfer. Daher Vorsicht beim Ersatzteilkauf: Ob sich ein GK-Austauschteil in dein GK-Coupé einbauen lässt, hängt nicht zuletzt auch von dessen Baujahr ab. Dies betrifft insbesondere die Scheinwerfer sowie die dazugehörigen Chassis-Teile. Auch wurden bei Modellen nach 2005 die Luftöffnungen an den hinteren Kotflügeln wieder entfernt. 2007 erfolgte ein letztes Facelifting. Dabei wurden die Scheinwerfer und auch die hinteren Kotflügel ein weiteres Mal umgemodelt.

Länderspezifische Extras der Hyundai Coupé GK-Serie

Die verschiedenen Coupé-Modelle der GK-Reihe verfügen über ein unüberschaubares Arsenal serienmäßiger und nachrüstbarer Extras. Um die Sache noch komplizierter zu machen, unterscheidet sich die Sonderausstattung je nach Erstzulassungsland. So verfügt ein in Österreich oder Spanien erstverkaufter Hyundai Coupé über völlig andere Ausstattungsmerkmale, als ein zuerst in Deutschland angebotener. Zu diesen länderspezifischen Extras zählen insbesondere die Traktionskontrolle, ABS, ESP, Seiten-Airbags, Bord-Computer, Tempomat, Sportsitze, 16, 17 oder 18 Zoll Alufelgen, zusätzliche Anzeigen für Drehmoment, Benzinverbrauch und Bordspannung, Sport- und Ledersitze sowie die Klimaautomatik.

Sondereditionen und Ausstattungsvarianten

Den Hyundai Coupé gibt es in fünf Ausstattungsvarianten. Neben den Standard-Ausstattungsreihen GLS und FX Sport existieren mit der Edition +, dem Style und der Cool Emotion noch drei zusätzliche Sondermodellreihen, wobei die drei letztgenannten Modellreihen sehr selten sind. So wurde der „Style“ nur 2003 und dies auch nur in einer limitierten Auflage von 150 Stück produziert, der Emotion sogar nur in einer limitierten Auflage von 100 Stück. Wenn du also auf der Suche nach Extras wie etwa helle oder rote Ledersitze, Velour-Fußmatten, Aluminium-Teilen für den Innenraum oder die Mittelkonsole, weiße Blinkerleuchten, Alu-Tankdeckel, oder 17-, oder 18-Zoll-Leichtmetallfelgen bist, benötigst du viel Glück und Geduld. Dies trifft insbesondere auf den V6 zu. Für den gibt es unter anderem eine nachrüstbare Klimaautomatik, eine Sitzheizung sowie eigens für ihn gefertigte Ledersitze.

Probleme mit Abgaskrümmer, Bremsen und Querlenker

Der Wiederverkaufswert eines Hyundai Coupé ist relativ gering, umso teurer kann es werden, wenn eine Reparatur anfällt. Und dies ist recht häufig der Fall, denn insbesondere der Abgaskrümmer macht häufig Probleme. Bei Überhitzung neigt er zur Rissbildung und muss dann komplett - also inklusive Katalysator - ausgetauscht werden. Entsprechendes gilt für die Bremsscheiben, die in das Radlager eingepresst wurden und dadurch mit ihnen eine Einheit bilden. Dadurch müssen bei einem Wechsel der Bremsscheiben die Radlager stets gleich mit ausgetauscht werden. Auch zickt die Elektronik, und da insbesondere die Schalter, das Zündschloss und die LEDs, gerne rum. Viele Kabelstränge wurden nur unzureichend befestigt. Folge sind herumhängende und damit reißgefährdete Kabel. Wegen des Querlenkers gab es bereits 2012 eine Rückrufaktion, da dieser vorzeitig durchrostete. Besagte Schwachstelle scheint auch nicht behoben worden zu sein, denn selbst ausgetauschte Dreiecksquerlenker erweisen sich immer noch als extrem rostanfällig. Dieses Korrosionsproblem des Querlenkers betrifft fast alle Coupé-Modelle des Fabrikationszeitraums 1999 bis 2006, sowie übrigens auch den Hyundai Elantra der Baujahre 2002 und 2003. Grundproblem des Querlenkers ist eigentlich seine arg dünne Materialstärke. Liegt diese unter 2,5 mm, muss der Querlenker ausgetauscht werden. Überprüfen lässt sich dies jedoch leider nur, wenn man den Querlenker anbohrt und mit einer speziellen Messlehre nachmisst. Eine heikle Sache, die du besser einer kundigen Kfz-Werkstatt überlassen solltest.