Kühlergrill

Ein modernes Fahrzeug besteht aus mehr als 10.000 Bauteilen. Aber nur eines davon taug als Aushängeschild, das dem Wagen erst sein Gesicht verleiht: der Kühlergrill. Einstmals war er alleine dafür verantwortlich, dem Kühler etwas Wind zuzufächeln, inzwischen ist er allerdings zum Designelement mutiert. Da sich die Fahrzeuge verschiedener Hersteller optisch immer mehr angleichen, bleibt es dem Kühlergrill überlassen, ihnen einen Hauch Individualität zu verleihen. Aber es gibt noch mehr Wissenswertes über den Kühlergrill.

Die Kühlergrill-Metamorphose – vom Zweckelement zur Zierde

Die ursprüngliche Funktion eines Kühlergrills bestand einst darin, den dahinter angebrachten Motorkühler durch den Fahrtwind zusätzlich zu kühlen und ihn gleichzeitig vor Beschädigungen, etwa durch Steinschlag oder Schmutz zu schützen. Denn je verdreckter ein Kühler ist, desto schlechter kühlt er auch. Schlimmstenfalls kann es trotz Kühlers zu Motorschäden infolge von Überhitzung kommen. Designfragen spielten also ursprünglich für den Kühlergrill überhaupt keine Rolle, er hatte eine ausschließlich technische Funktion. Bis zum heutigen Tag wird er zumeist direkt vor dem Kühler angebracht und dient so der zusätzlichen Kühlung des Wasserkühlers. Der Fahrtwind bläst durch die Öffnungen des Kühlergrills und sorgt dafür, dass sich der Kühler und damit auch der Motor trotz zunehmender Geschwindigkeit nicht allzu sehr erhitzen. Durch die fortschreitende Motor- und Kühltechnik hat sich der Aufgabenbereich des Kühlergrills jedoch radikal geändert. Die Kühlfunktion übernehmen inzwischen andere, aktive Kühlelemente innerhalb des Motorraums. Für den zugefächerten Wind sorgt inzwischen vor allem der direkt am Motorkühler angebrachte Kühlerventilator. Dieser schleust den Luftstrom mittels einer Lüfterzarge durch die Kühllamellen.

Vor- und Nachteile der neuen Kühlergrill-Generationen

Es existiert also keinerlei technische Notwendigkeit mehr für den Einsatz eines Kühlergrills. Er wurde in den meisten Fahrzeugmodellen deutlich kleiner und damit auch der vom Kühlergrill zusätzlich erzeugte Luftwiderstand. Vorteil davon waren zum einen ein etwas geringerer Kraftstoffverbrauch und zum anderen eine leicht verbesserte Straßenlage. Nachteilig hierbei ist jedoch, dass der Kühlergrill damit auch nicht mehr so gut vor Steinschlag schützen kann, so dass es bei neueren Fahrzeugmodellen eher zu Steinschlag-Schäden am Kühler kommt. Auch wurde durch den kleineren Kühlergrill der Luftquerschnitt innerhalb des Motorraums reduziert, was ebenfalls zu einem Temperaturanstieg im Motorraum beiträgt. Um dies wieder auszugleichen besitzen viele neue Fahrzeugtypen zusätzliche Lufteintrittsöffnungen, etwa Luftschlitze in der Frontstoßstange oder unterhalb des Kühlergrills. Spätestens bei Fahrzeugtypen ab Baujahr 1990 dient der Kühlergrill eigentlich nur noch als Schmuck. Sprich, er ist zwar technisch nicht mehr wichtig, trägt aber entscheidend zum optischen Gesamteindruck eines Fahrzeugs bei. Vor allem er gibt Auskunft über den jeweiligen Fahrzeug-Hersteller, denn ein Wagen ohne Kühlergrill ist ein namenloses Fahrzeug. Zu den bekanntesten und Hersteller-typischsten Kühlergrills zählen etwa der Audi-Singleframe, die BMW-Niere, der Scudetto des Alfa Romeo oder auch der Mercedes-Stern. Letzterer prangte übrigens früher auf der Motorhaube und fühlt sich nun inmitten des Kühlergrills zu Hause.

Der Kühlergrill als Design-Element

Mit der Änderung des Aufgabenbereichs eines Kühlergrills variierte auch dessen Aussehen immer mehr. Während sich die Fahrzeuge optisch immer mehr angleichen, werden Kühlergrills im Gegenzug immer unterschiedlicher. Sie existieren mittlerweile in unzähligen Varianten, Größen und Formen. Es gibt sie verchromt, aus Metall oder aus Kunststoff. Der eine oder andere Kühlergrilltyp verfügt mittlerweile auch über versteckte Zusatzfunktionen. Manchmal kann man mit ihm die Motorhaube öffnen, bei anderen Modellen wurde er sogar direkt in die Motorhaube integriert. Seit rund 15 Jahren werden die Kühlergrills übrigens tendenziell wieder größer – und dies ausschließlich aus Design-Gründen Dadurch verschlechterte sich der Cw-Wert auch wieder ein wenig. Als Gegenmaßnahme basteln viele Fahrzeughersteller derzeit an aktiven Kühlergrills. Diese verfügen über Klappen, die sich bei höherer Geschwindigkeit automatisch schließen, um so den Cw-Wert wieder zu verbessern.

Wie aufwändig der Kühlergrill-Tausch ist, hängt vom jeweiligen Fahrzeug ab

Der Austausch eines Kühlergrills hängt entscheidend vom Fahrzeug-Hersteller, dem Fahrzeugtyp und manchmal sogar dem jeweiligen Baujahr des Wagens ab. Bei einigen Fahrzeugtypen wie etwa dem Suzuki Swift oder den meisten BMW-Modellen musst du die gesamte Frontschürze oder sogar Teile des Motorraums ausbauen, nur um den Kühlergrill auszutauschen. Beim Opel Corsa bestehen Frontgrill und Stoßfänger dagegen aus einem Teil und müssen gemeinsam gewechselt werden.

Zum Glück ist aber ein Austausch bei den allermeisten Modellen letztlich kein Hexenwerk. Beim VW Golf ist er etwa vollkommen problemlos und lässt sich innerhalb von 15 Minuten durchführen. Dafür musst du lediglich sechs Eisensplint-Haltepunkte mit dem Schraubendreher lösen und kannst danach den alten Grill entfernen, den neuen aufstecken und die Haltepunkte wieder befestigen.

So einfach kann der Austausch des Kühlergrills sein

Insbesondere der Kühlergrill ist besonders häufig von Modell-Faceliftings betroffen und unterscheidet sich daher oftmals auch von Baujahr zu Baujahr – selbst wenn man es ihm nicht immer ansieht. Manchmal reicht schon ein Unterschied von einem Zentimeter, und schon stimmen die Schraubverbindungen von Kühlergrill und Karosserie nicht mehr überein. Bist du aber erst mal im Besitz des richtigen Ersatzteils, geht es in aller Regel recht schnell. Für den Umtausch müssen meistens nur ein paar Schrauben - manchmal zwei, manchmal zwanzig - gelöst werden. In aller Regel benötigst du nur einen entsprechend geeigneten Schraubendreher (je nach Fahrzeug-Typ Kreuz-, Schlitz- oder Torx) und eine Rätsche mit Verlängerung. Manchmal müssen auch nur ein paar Plastiknieten vorsichtig entfernt und wieder angebracht werden. Falls dies auf dein Fahrzeug zutreffen sollte, pass auf, dass sie dir nicht abbrechen. Davon mal abgesehen besteht die größte Gefahr beim Kühlergrill-Austausch darin, dass dir die Schrauben beim Lösen wegspringen und du sie nicht mehr findest. Und das nimmst du doch sicherlich gerne in Kauf, wenn du im Gegenzug horrende Werkstattkosten einsparst. Noch mehr sparst du natürlich, wenn du dich statt für ein fabrikneuen Kühlergrill für einen preisgünstigen von uns entscheidest. Die Farbe muss dabei nicht unbedingt übereinstimmen, denn manchmal verleiht erst ein farblich abgesetzter Kühlergrill dem Fahrzeug seine Individualität. Auch hast du bei vielen Fahrzeugmodellen die Wahl zwischen mehreren, aus unterschiedlichen Materialien gefertigte Kühlergrills. So gibt es etwa die BMW-Niere sowohl aus Kunststoff, als auch aus Chrom.

Austausch des VW-Firmenlogos und Umlackieren des Kühlergrills

Bei den Fahrzeugen mancher Hersteller kann man sogar das im Kühlergrill integrierte Logo dem alten Grill entnehmen und in den neuen einsetzen. Beim VW Polo zum Beispiel musst du hierfür nur das VW-Logo nach links drehen und aus dem alten Grill rausziehen und in den neuen Grill nach rechts reindrehen. Falls also nur das Logo deines Grills beschädigt sein sollte, dann versuch einfach mal, ob du es ohne großen Kraftaufwand und ohne es zu beschädigen aus deinem alten Grill herausbekommst. Du kannst natürlich deinen Kühlergrill auch umlackieren, falls dir dessen Farbe nicht gefällt. Wenn die neue Farbe allerdings auf Dauer halten soll, musst du dafür einigen Aufwand betreiben. Die allermeisten Kühlergrills bestehen inzwischen aus Kunststoff. Um den einzufärben, musst du die Lackierung mehrmals über längere Zeit erhitzen und dazwischen immer wieder mal die bis dahin ausgetretenen Weichmacher entfernen. Tust du dies nicht, werden sie später austreten und den Lack nachträglich ablösen.